Meine Haltung als Zeichnerin
Wenn ich zeichne, verbinde ich mich mit der Welt.
Das Zeichnen ermöglicht mir, die Gegenwärtigkeit der Welt zu beobachten, mit ihr zu interagieren und
diese mitzugestalten.
Zeichnen ist ein Akt der Sorgfalt, zu zeichnen heisst dem Subtilen, Flüchtigen, Überlagerten, Vergessenen,
Imaginierten, Irrationalen, Zufälligen, Zugefallenen und Verdrängten Aufmerksamkeit zu schenken.
Gleichzeitig ist das Zeichnen meine Strategie, mich mit drängenden Themen auseinanderzusetzen.
Mich interessiert es, in räumliche und gesellschaftliche Situationen einzudringen. Der öffentliche und private Raum wird zunehmend von kommerziellen Interessen und Reglementierungen besetzt. Die zeichnerische Intervention bedeutet für mich, ein Stück Raum zurückzugewinnen. Daher beinhaltet mein Zeichnungsbegriff auch eine politische Dimension.
Ein wesentlicher Aspekt meiner Arbeit besteht darin, auch für andere Leute neue Zugänge zu Räumen und
Geschichten zu schaffen und mit ihnen in einen Dialog zu treten. Seit jeher bewege ich mich mit meiner künstlerischen Praxis parallel im Aussen- und Innenraum, sowie in meinen Büchern und Heften.